Aufbau einer Wohnform für junge Menschen in schwierigen Lebenslagen (Projektname: RESET – nochmal von vorn)
ÖSHZ Sankt Vith
In einer Immobilie in der Prümer Straße in Sankt Vith entsteht unter der Trägerschaft des ÖSHZ Sankt Vith eine neue Wohnform für junge Menschen in herausfordernden Lebenssituationen. Unter dem Projekttitel „RESET – nochmal von vorn“ sollen bis zu 7 Menschen gleichzeitig die Chance erhalten, ihr Leben neu zu gestalten. Sie werden vor Ort betreut. Ziel des Projektes ist die Entwicklung ausreichender Kompetenzen, um eine eigenständige Lebensführung zu meistern.
Gleichzeitige Betreuung von 7 Personen
Die Immobilie in der Prümer Straße musste vor Projektstart grundlegend renoviert werden.
Im Rahmen dieser Umbauarbeiten wurde beispielsweise die vordere Fassade erneuert und der Innenbereich behindertengerecht gestaltet.
Anfang 2025 konnten die Räumlichkeiten unter anderem dank der Unterstützung des Bürgerfonds Ostbelgiens möbliert werden.
Im Erdgeschoss befindet sich ein gemeinschaftlicher Wohnbereich, bestehend aus einem großen Raum mit einer Gemeinschaftsküche und einem kleinen Wohnbereich. Ein behindertengerechtes Badezimmer, ein Versammlungsraum und ein Personalbüro sind ebenfalls im Erdgeschoss zu finden. Auf der ersten Etage sind insgesamt fünf Schlafzimmer und zwei Badezimmer und auf der zweiten Etage befinden sich zwei separate Studios, wovon eines behindertengerecht ist.
Das Konzept wurde auf insgesamt sieben Personen ausgelegt.
Diese sieben Plätze sollen Personen zwischen 18 und 30 Jahren aus der gesamten Deutschsprachigen Gemeinschaft zur Verfügung stehen.
Angesprochen werden Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu bewältigen. Das kann sich in Schwierigkeiten äußern, administrative Aufgaben zu erledigen oder den Haushalt zu führen. Auch psychische Erkrankungen, ein herausfordernder schulischer Werdegang oder belastende Lebensumstände, wie zum Beispiel ein konfliktreiches familiäres Umfeld, können eine Rolle spielen.
Das Drei-Phasen-Modell
„Wir arbeiten nach einem Drei-Phasen-Modell“, erklärt Ellen Clohse. „Gestartet wird in der Wohngemeinschaft mit enger Begleitung durch unser Personal. Dort erlernen die Bewohner ihren Alltag zu strukturieren und zunehmend selbstständig zu handeln. Ist dieses Ziel erreicht, bietet die zweite Phase die Gelegenheit das eigenständige Wohnen in den Studios – mit weniger Unterstützung unsererseits – zu üben. In der dritten Phase gehen wir zum eigenständigen Wohnen mit ambulanter Betreuung in einer privaten Wohnung über. Selbst in dieser Phase bleiben wir immer in Kontakt. Auf diese Weise können wir einem Rückfall in alte Muster wirksam vorbeugen und bei Bedarf gezielt Unterstützung anbieten.“
Seit Juni 2025 startklar
Der Personalkader der Wohnform RESET setzt sich aus drei Vollzeitäquivalentstellen zusammen. Davon entfallen eine Vollzeitäquivalentstelle auf die Koordination und zwei auf die Betreuung. Das Team besteht aus einer Psychologin, einer Psychologieassistentin, einer Erzieherin und einem Sozialassistenten. Seit März 2025 haben sie die notwendigen Arbeitsinstrumente und -prozesse ausgearbeitet, sodass seit Juni 2025 die ersten Bewohner einziehen und begleitet werden können.