< Zurück

Gerechtigkeit geht durch den Magen

Jugendbüro der DG

„4Youth“ ist ein Zusammenschluss aus offener Jugendarbeit und Streetwork. Je ein bis zwei Jugendarbeiter arbeiten in jedem Treff. In den Jugendtreffs von Sankt Vith, Herbesthal und Kelmis treffen sich Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren. Gemeinsam möchten sie die Jugendlichen inspirieren, sensibilisieren und mit ihnen kleinere Projekte und Ideen rund um Ernährung, Lebensmittel und Müllvermeidung umsetzen. Welche Projekte das sein werden, wird nach und nach mit den Jugendlichen erarbeitet und entschieden.

Ein Bewusstsein für gesundes Essen schaffen

„Wir haben uns treffübergreifend zusammengesetzt“, erzählt Robert Wiesemes, „und überlegt, was uns wichtig ist.“ Gesunde Nahrungsmittel und gemeinsames Kochen standen am Ende ganz oben auf der Liste. „Durch das gemeinsame Kochen entsteht Begegnung und es findet Integration statt.“ Zwei Ziele mit einer Aktion, gleichzeitig möchten sie der Snackkultur vieler Jugendlicher vorbeugen, dieses „sich schnell etwas reinschieben“, das unter den Jugendarbeitern zu einem Umdenken geführt hat. Ideen der Jugendlichen sind ausdrücklich erwünscht. Indem zum Beispiel internationales Essen gekocht wird und auch die Jugendlichen mit Migrationshintergrund Vorschläge machen können, sollen alle aus ihrer Komfortzone herausgeholt werden. „Wir möchten auf niedrigschwellige Art und Weise dabei helfen, ein Bewusstsein zu bilden“, führt Robert Wiesemes aus. Ihm geht es nicht nur um die gesunde Ernährung, sondern auch um einen respektvollen Umgang miteinander. Die Kochaktionen sollen bei der Rezeptidee anfangen und über das gemeinsame Einkaufen bis hin zur gemeinsamen Essenszubereitung zu einem Erlebnis werden.

Projekt soll in den Alltag eingebaut werden

„Wir machen keinen Unterschied zwischen einkommensschwach oder -stark“, betont Robert Wiesemes. „In der Realität ziehen wir aber Jugendliche an, deren Freizeit oftmals nicht so organisiert ist. Sie fühlen sich hier wohl und manche Eltern können sich zu Hause keine Bioprodukte oder regionalen Produkte leisten.“ Damit jeder einen Zugang zu gesundem Essen bekommt, denken die Jugendarbeiter darüber nach, mit einem gut gefüllten Obstkorb zu beginnen. An diesem können sich alle bedienen.
„Unser Projekt wird nicht diesen spektakulären Charakter haben, wie so manch anderes. Wir bauen die Ideen einfach in den Alltag ein und es soll mit den Jugendlichen wachsen.“ So wird jeder Jugendtreff andere Ideen verfolgen. Gleichzeitig sprechen sich die Jugendarbeiter regelmäßig ab und nutzen die Projekte der anderen als Ideenbörse.

Jugendliche erreichen & begeistern

„Ich denke, die größte Herausforderung besteht darin, genug Jugendliche zu erreichen und zu begeistern.“ Wichtig ist den Jugendarbeitern der ungezwungene Charakter der einzelnen Projekte. „Wir möchten keine langen Vorträge über gesunde Ernährung halten“, betont Robert Wiesemes. „Wir wollen nicht belehren. Wir möchten Vertrauen aufbauen und über das gemeinsame Tun etwas bewirken.“