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Mehr Teilhabe und Inklusion im Alltag

CAJ VoG – Projekt Intego Wohnen

Seit 2022 verwaltet das Projekt Intego Wohnen in Zusammenarbeit mit der Christlichen Arbeiterjugend und dem Ministerium der DG in der Unterstadt in Eupen ein Haus mit sechs Wohneinheiten. Diese umfassen eine Wohngemeinschaft für zwei Leute und fünf Appartements. Das Angebot richtet sich an Menschen ab 18 Jahren, die sich in einer prekären Lebenslage befinden und dringend Unterstützung benötigen. Hier werden sie in der Regel ein Jahr lang von engagierten Sozialarbeitern betreut, die ihnen helfen, ihren Alltag zu strukturieren und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Dank der großzügigen Unterstützung des Bürgerfonds Ostbelgiens konnte Intego für diese Wohneinheit zwei Fahrräder und zwei Laptops anschaffen, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Diese Ausstattung soll den Bewohnern nicht nur Mobilität und Zugang zu digitalen Ressourcen ermöglichen, sondern auch ihre Lebensqualität erheblich verbessern.

Wie funktioniert das Wohnprojekt?

Tessy Irthum ist die Koordinatorin von Intego-Wohnen, das Projekt richtet sich an Personen ab ihrer Volljährigkeit, mit familiären, integrativen und / oder sozial-beruflichen Schwierigkeiten. Personen mit schwerwiegender psychischer Erkrankung oder starker Suchtproblematik, wird vorab angeraten sich bei den zuständigen Diensten / Institutionen zu melden und eine professionelle Begleitung zu beanspruchen, bevor sie in unserem Projekt starten können.  Dies ist unerlässlich, wenn Personen in unserer stationären Betreuung starten wollen. „Die meisten unserer Anfragen wurden von Streetwork, das ÖSHZ, das Arbeitsamt oder auch über Intego selbst vermittelt“, erklärt sie. „Wir führen zunächst ein erstes Gespräch, in dem wir die Personen kennenlernen und erklären, wie wir arbeiten und welche Unterstützung wir bieten können. Sobald ein Platz im Haus frei wird, führen wir ein zweites, vertiefendes Gespräch. Dann besprechen wir im Team jede einzelne Anfrage und achten darauf, wer bereits im Haus lebt, um sicherzustellen, dass nicht die gleichen Problematiken aufeinandertreffen und sich möglicherweise verschärfen.“

Die Probleme der Bewohner sind äußerst vielfältig und vielschichtig. Junge Leute befinden sich oft noch in der Selbstfindungsphase und haben Schwierigkeiten, ihren Weg zu finden oder sich von ihrer Familie abzukapseln. Andere haben erhebliche Probleme mit Struktur im Alltag oder fühlen sich von Behördengängen völlig überfordert. Wieder andere kämpfen mit kleineren psychischen Problemen oder einer Abhängigkeit, die ihr Leben beeinträchtigt. Diese Vielzahl an Herausforderungen erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Einfühlungsvermögen von den Betreuern des Projekts.

Die Verantwortung liegt bei den Bewohnern

Konkret funktioniert die Betreuung so, dass die Bewohner sich ihre Ziele selbst festlegen und die Sozialarbeiter von Intego-Wohnen sie dabei unterstützen, diese zu erreichen. Die Ziele können niederschwellige, kurzfristige, lange oder sehr hohe Ziele sein. Zum Beispiel: Alltagsstruktur, administrative Ordnung, Führerschein, Schulabschluss oder Wiederaufnahme, Lebensläufe und berufliche Perspektiven ausbauen. “Wir probieren gemeinsam mit den Bewohnern, an zukunftsorientierten Lösungen und Zielen zu arbeiten,” erzählt Tessy Irthum. Schlussendlich jedoch liegt die Verantwortung bei jedem Bewohner selbst, diese dann auch umzusetzen.

„Bei einer Standard-Begleitung leben die Leute etwa ein Jahr im Haus.“ Es handelt sich um eine Vorgabe des Ministeriums der DG. Die Dauer des Wohnens kann in Ausnahmefällen um sechs Monate verlängert werden, sollte kein Wohnraum zur Verfügung stehen, die Person noch nicht so weit sein und noch ein wenig Begleitung benötigen. Nach dem Auszug bieten wir auch eine ambulante Begleitung an, um die ehemaligen Bewohner in ihrem neuen Umfeld weiterhin zu unterstützen.

Laptops und Fahrräder für mehr Inklusion

Dank des Bürgerfonds Ostbelgiens konnte Intego-wohnen zwei Laptops und zwei Fahrräder anschaffen. „Für die bestmögliche Erfüllung unserer Aufgabe haben wir den Antrag gestellt, da dies einen erheblichen Mehrwert für die Teilhabe sowie die soziale und berufliche Integration bietet.” Die Fahrräder ermöglichen Mobilität, fördern die Gesundheit und erlauben den Zugang zu Gemeinschaftsveranstaltungen, Arbeitsplätzen und Bildungseinrichtungen. Laptops hingegen eröffnen den Zugang zu digitalen Ressourcen, erleichtern die Kommunikation, ermöglichen das Erlernen neuer Fähigkeiten und unterstützen die Jobsuche. Beide tragen dazu bei, den Personenkreis zu erweitern, mit dem man interagieren kann, und bieten Möglichkeiten zur Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten.