Projekt „Heldenliga“
Fusionsschule Crombach-Hinderhausen-Lommersweiler-Neidingen
Die vier kleinsten Dorfschulen der Gemeinde Sankt Vith gehen mit einem Präventionsprojekt gegen Mobbing vor. Unter dem Motto „Heldenliga“ sollen die Kinder von Crombach, Hinderhausen, Lommersweiler und Neidingen lernen, mit ihren Gefühlen und Alltagsherausforderungen umzugehen. Silke Frantzen begleitet die Lehrer und Kinder dabei als Coach.
Streitigkeiten auf dem Schulhof klären lernen
Kathleen Schaus ist Schulleiterin der Dorfschulen, die zusammen knapp über hundert Primarschüler und etwa fünfzig Kindergartenkinder zählen. In einer der vier Schulen werden sie vom ersten bis zum sechsten Schuljahr beschult. In zwei der vier Niederlassungen findet der Unterricht in zwei Gruppen statt. Und in der Grundschule Crombach werden die Kinder in ihrer Stufe unterrichtet. „Die Klassen sind kleiner, der Unterricht individueller. Man legt mehr Wert auf die Kinder selbst und wie man sie fördern kann.“ Ein Mobbingproblem besteht laut Kathleen Schaus nicht. Die Kinder geraten auf dem Schulhof ab und an aneinander und haben kleinere Probleme, wie beispielsweise Streitigkeiten. In der Heldenliga lernen sie nicht nur, wie sie mit solchen Situationen umgehen können, sondern auch, wie sie besser und vor allem offen kommunizieren.
Löwe, Mücke oder Schaf?
Das Coaching von Silke Frantzen, dass sich dem Thema „Mein starkes Ich“ widmet, besteht aus vier verschiedenen Bausteinen. Mittels eines Gefühlskompasses lernen die Kinder in einem ersten Schritt ihre eigenen Emotionen kennen. Die Lehrer bekommen gleichzeitig Tipps, wie sie die Kinder unterstützen können. „Spürt das Kind unangenehme Gefühle, schaut man gemeinsam, was es braucht, damit es sich wieder besser fühlt, um angenehme Emotionen zu spüren“, erklärt Kathleen Schaus.
Im zweiten Baustein „Sag Nein zu Mobbing“ befassen sich die kleinen und großen Teilnehmer damit, was sie in ihr Herz lassen und was nicht. Dass man sich, wenn man beleidigt wird, zum Beispiel einfach umdrehen darf und gehen oder wenn einem etwas nicht gefällt, dass man es sagen darf: „Nein, das möchte ich nicht.“ Die Thematik wird im Rahmen des Coachings von einem Tiermodell unterstützt und dadurch kindgerecht präsentiert. Da gibt es den Löwen, der löwenstark ist und klar kommuniziert oder auch die Mücke, den Unruhestifter, der nervt oder das Schaf, das viel meckert.
Der dritte Baustein heißt „Mein Körper, meine Grenzen“. Hier geht es darum, wie Kinder ein angemessenes Körperbewusstsein und das Setzen von persönlichen Grenzen erlernen. Dass sie Besitzansprüche an ihren Körper haben und wie sie mit Hilfe von praktischen Strategien, richtig Hilfe holen.
Im vierten Baustein heißt es „Achtung! Mit Social Media!“ In diesem Modul werden den Kindern die Fähigkeiten und das Wissen vermittelt Medien sicher und verantwortungsbewusst zu nutzen, Fake-News zu erkennen und sich mit ihren Internetvorbildern/Influencern auseinanderzusetzen.
Coaching für Schüler und Lehrer
„Silke Frantzen kommt immer wieder für ein paar Stunden zu uns in die Schulen. Sie schaut sich die Bedürfnisse an und geht mit den Lehrern eine engere Zusammenarbeit ein“, so Kathleen Schaus. Das Projekt ist für das gesamte Schuljahr vorgesehen.
Für ihre Schüler erhofft sich Kathleen Schaus: „Dass sie behütet aufwachsen und für sich selbst einstehen können. Die Kinder werden langfristig gestärkt, damit sie ihr Leben selbstbewusst und mutig gestalten können. Wir wollen einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Mobbing leisten und Kindern wichtige Werte vermitteln. Unsere Vision ist das langfristige und nachhaltige Fördern und Steigern der Kompetenzen und des Bewusstseins, sowie der mentalen Gesundheit und Resilienz unserer Kinder für eine glückliche und sichere Zukunft.