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Rassismus, Armut und Chancengleichheit

Ecole Communale d'Expression Française Eupen

An der École communale pour enfants d’expression française in Eupen treffen Kinder mit unterschiedlichen kulturellen und sozioökonomischen Hintergründen aufeinander. Diese Diversität führt immer wieder zu Spannungen und Auseinandersetzungen. Dank des Bürgerfonds Ostbelgiens kann die Schule die Motivationscoaches und Mobbingbeauftragten Soana und Jânos Mackels von Mackels Motivation über zwei Schuljahre engagieren. Davon profitieren die Schüler und die Lehrer.

Cybermobbing, Aggression und Gewalt verhindern

„Alle Kinder, die diese Schule besuchen, sollen mit Freude lernen und sich sicher, wohl und willkommen fühlen“, sagt Julie Souren, die Koordinatorin des Projektes an der ECEF. Leicht ist das nicht immer. Denn selbst unter den Primarschülern ist bereits Cybermobbing und Rassismus ein Thema und auch Aggressionen und Gewalt werden gerne als Lösung gesehen. „Wir hatten ein akutes Problem in der Oberstufe“, erklärt Julie Souren. Es handelte sich um ein Problem, das Hilfe von außen erforderte. Aus diesem sehr speziellen Bedarf ist ein Projekt für die gesamte Schule geworden.

Wie funktioniert das Coaching?
„Wir begleiten Schulen ein ganzes Schuljahr lang“, erzählt Soana Mackels. Die beiden Coaches helfen bereits seit 13 Jahren den Schulen im Umgang mit schwierigen Schülern und Klassen. Sie beginnen ihre Arbeit mit einer Art Motivationsansprache. „Es geht darum, positive Eigenschaften zu fördern, herauszufinden: Wer bin ich? Was möchte ich erreichen“, sagt Soana Mackels. „Die Schüler müssen lernen, für sich selbst verantwortlich zu sein.“ Diese Motivationsrede findet in Form einer neunzigminütigen Speech statt, die pro Klasse erteilt wird. Hier haben die Schüler bereits die Chance, sich zu öffnen. Einige Wochen nach dieser Speech findet eine Nachbesprechung statt, entweder mit einer ganzen Klasse oder mit einzelnen Schülern. Im folgenden Schuljahr setzen die Coaches dann dort mit der Arbeit an, wo sie aufgehört haben. Sie arbeiten aber nicht nur mit den Schülern, sondern auch mit den Lehrern. Julie Souren ergänzt: „Sie geben uns Tipps und Anregungen, die wir in unseren Alltag einbauen können. Für eine präventive Herangehensweise.“

Immer vom Positiven ausgehen

„In einer Gruppe von zehn Kindern sind meistens ein bis zwei Kinder der Knackpunkt“, sagt Jânos Mackels. Soana übernimmt die Beobachterrolle. Sie beobachtet, was die Schüler tun und wie sie reagieren und findet heraus, welche Kinder Probleme kreieren. „Wir gehen immer vom Positiven des Schülers aus“, betont Jânos Mackels. Er weiß: „Die Vergangenheit mancher Kinder ist der Wahnsinn.“ Er hat jahrelang mit Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren gearbeitet. „Kleinere Schüler sind offener. Da kann man so viel verändern, so viel erreichen. Welche Eigenverantwortung schon nach zwei Monaten da ist“, schwärmt er, „Das lässt einen hoffen.“

Soana Mackels findet: „Egal, wie hart es war, am nächsten Tag starten die Kinder mit einem Lächeln. Da ist eine Offenheit, eine Dankbarkeit, die wir spüren, auch wenn sie nicht ausgesprochen wird. Das ist schön.“

Ab dem kommenden Schuljahr wird das Projekt auch an der SGU gestartet. Soana und Jânos Mackels können über den „Kultur macht Schule“-Katalog gebucht werden. Weitere Informationen zu Mackels Motivation finden Sie hier: https://www.facebook.com/people/mackelsmotivation/100075651315774/