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Viertelbüro. Fit im Alltag durch Unterstützung, Bildung und Gemeinschaft.

Die Lupe VoG

Donnerstags von zehn bis zwölf Uhr ist das Viertelbüro in Eupen geöffnet, ein Angebot der Lupe VoG. Es handelt sich um eine Art Bürgerbüro. Wer Probleme mit seinem Alltag hat und Hilfe benötigt, kann sich ans Viertelbüro wenden. Hier erhält der Bürger konkrete Hilfe oder bekommt passende Kontakte vermittelt. Die Anfragen, die das Viertelbüro erreichen sind so vielseitig, wie es Probleme in unserem täglichen Leben zu bewältigen gibt.

Hilfestellung für den Alltag

Drucken und scannen, E-Mails und Briefe verschicken sind einige der offensichtlichsten Hilfestellungen, die das Viertelbüro bietet. Wer Hilfe beim Ausfüllen von Dokumenten oder Anträgen benötigt, Fragen bürokratischer Natur hat oder einfach nicht weiß, wer für seine Anfrage der richtige Ansprechpartner ist, der findet hier Hilfe. Stephanie Kubeil und Michèle Ernst empfangen die Bürger im Viertelbüro. Sie wissen: „Unsere Besucher sind vielfältig gemischt – Männer und Frauen jeden Alters. Es kommt eine bunte Mischung von Menschen hierher.“ Manchmal helfen sie den Leuten mit Übersetzungsarbeiten, weil viele ihre Papiere immer noch in französischer Sprache erhalten, aber selbst nur Deutsch verstehen und manchmal geht es um das Ausfüllen von Anträgen oder Formularen, wie zum Beispiel ein Pensions- oder ein Arbeitslosengeldantrag.

Kein Tag ist wie der andere

Die Idee zum Viertelbüro stammt von Stephanie Kubeil, die dereinst beim ÖSHZ gearbeitet hat. „Viele Leute haben Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen“, erzählt sie. „Die Probleme, die dadurch entstehen, können sehr groß werden.“ Im Viertelbüro wollen sie genau diese Feuer löschen und Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Sie helfen Menschen, die mit ihren Papieren überfordert sind. Manchmal helfen sie konkret und manchmal vermitteln sie Hilfe. „Hier ist kein Tag wie der andere“, erzählen die Frauen: „Letztens interessierte sich eine 90-jährige Frau für einen Notfallknopf. Da haben wir ihr den Kontakt zur Gemeinde vermittelt.“ Ein weiteres Beispiel kommt von Michèle Ernst: „Wir haben einmal einem Mann beim Ausfüllen seiner Papiere geholfen und festgestellt, dass er weder lesen noch schreiben konnte.“ Stephanie Kubeil fügt hinzu: „Ein bisschen sieht man auch die Untiefen der Gesellschaft.“

Digitale Hürden reduzieren
Dank des Bürgerfonds Ostbelgiens konnte das Viertelbüro neben Druckerpatronen, Briefmarken, einem Straßenstopper und Flyern auch einen Laptop anschaffen, der den Bürgern nun zur Verfügung steht. „Seit Corona findet vieles nur noch auf Termin statt und Termine können oft nur online gemacht werden.“ Dies führt zu einer Benachteiligung von Menschen mit niedrigem Einkommen, die keinen Zugang zu PC und Internet haben und von Menschen mit Migrationshintergrund, die nicht verstehen, was sie tun müssen. „Wir wollen die Leute stärken“, schließt Stephanie Kubeil. Hilfe zur Selbsthilfe möchten sie bieten. Aufgrund der Vielseitigkeit der Anfragen, die sie erreichen, ist aber auch individuelle Hilfe gefragt wie nie.

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