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Essbare Hecke entlang des Ravels in Montingen

Dorfgemeinschaft Montingen VoG

150 Meter essbare Hecke entsteht entlang des Ravels in Montenau, etwa 700 Meter vom Bahnhof entfernt. Essbar für Tiere und für Menschen. Hier wachsen rote und schwarze Johannisbeeren, rote und gelbe Stachelbeeren, Aronia und Maibeeren. 50 Sträucher werden es am Ende sein. Das Naturbuffet ist eröffnet.

Regional und ein bisschen außergewöhnlich
Die Idee zu einer essbaren Hecke stammt noch aus der Anfangszeit der Dorfgemeinschaft Montingen, berichtet Präsident Roger Kohnen. Damals haben die Montinger ebenfalls Sträucher und Nisthilfen entlang des Ravels gepflanzt. Sie wurden oft gefragt: Kann man die Beeren essen? Aber nicht alle waren essbar. Heute ist das anders. Von den 32 bisher gepflanzten Sträuchern ist jede Beere genießbar. „Wir wollten regionale Sträucher anpflanzen, aber auch ein bisschen was außergewöhnliches bieten“, sagt Roger Kohnen. Mit der Aronia, die im amerikanischen Raum heimisch ist und der Maibeere, einer Pflanze aus der Tundra, die bereits sehr früh im Jahr Früchte trägt, ist das voll und ganz gelungen.

Trockenheit, Pflege und steiniger Boden
Das Setzen der Sträucher war nicht so leicht. „Wir befinden uns auf ehemaligem Eisenbahngelände“, erzählt Roger Kohnen. „Das ist kein dankbarer Boden für Pflanzen. Bereits nach 5 Zentimetern trifft man auf Stein.“ Mit einem Spaten kommt man hier nicht weit. Mit einem Bagger haben Mitglieder der Dorfgemeinschaft Löcher ausgehoben. In die Löcher wurde Muttererde gegeben und anschließend die Sträucher eingesetzt.  „Aufgrund der Trockenheit müssen wir momentan jeden Tag gießen.“ Für Roger Kohnen, der in der Nähe wohnt, heißt das: Wasser bei der Gemeinde holen, einen Behälter mit 50 Litern auf die Schubkarre hieven und zum Ravel schieben. Mehr als eine Stunde ist er damit täglich beschäftigt.

Bewusstsein schaffen und Natur hautnah erfahren
Der Standort ist dennoch perfekt gewählt. Durch den Ravel kommen sehr viele Menschen an der Hecke vorbei. Der Erfolg ist bereits spürbar. „Da war letztens eine Familie aus Holland mit Kindern. Die Kinder haben Beeren gepflückt und genascht und ihre ersten Erfahrungen damit gemacht.“ Nicht nur den Kindern gefällt es. Am Ravel leben einige Tiere, darunter viele Vögel. Die Goldammer ist sehr präsent, das Schwarzkelchen, Amseln, Buchfinken, Rotkelchen, aber auch kleinere Tiere wie Nager, Mäuse und Kaninchen, Schmetterlinge, Insekten und Wildbienen. „Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Natur zu schaffen“, fasst Roger Kohnen zusammen. „Die Leute sollen Natur hautnah erfahren. Sie sollen stehen bleiben und schmecken, fühlen, probieren.“

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