Nachhaltiges und autarkes Bewässerungssystem für den Schulgarten des ZFP
Zentrum für Förderpädagogik
Nachhaltiges und autarkes Bewässerungssystem für den Schulgarten des ZFP. Die Schulwiese des Zentrums für Förderpädagogik (ZFP) ist etwa 3.000 Quadratmeter groß. Zwei Nachbarn stellen sie dem ZFP kostenlos zur Verfügung. Das Gelände liegt allerdings auf der anderen Straßenseite und verfügte bisher über keine feste Wasserzufuhr. Das machte das Gießen der vielen Beete zu einer mühseligen und zeitintensiven Angelegenheit. Nun ist Schluss damit. Dank der Unterstützung des Bürgerfonds Ostbelgien konnte ein Wassertank angeschafft werden, der 10.000 Liter fasst. In einem zweiten Schritt werden vom Tank aus Tropfschläuche bis in die Beete verlegt.
Es musste eine Lösung her
Geoffrey Schreuer ist Fachlehrer für Gartenbau in der Sekundarschule. Er weiß, wie umständlich die Bewässerung bisher war. „Mal haben wir einen Schlauch über die Straße gelegt und ein LKW fuhr drüber. Dann haben wir IBC-Tanks an öffentlichen Zapfstellen gefüllt und mussten viermal am Tag fahren“, erzählt er. „Es musste eine Lösung her.“
Eine Wiese für Obst, Gemüse, Hühner und Bienen
Seit 3 Jahren ist das ZFP im Gemüseanbau tätig. Mit dem frischen Obst und Gemüse werden die Kochklassen beliefert. Doch nicht nur Geoffrey Schreuer und seine Schüler nutzen die Wiese. Ein Kollege hält auf einem Großteil des Geländes Hühner. Knapp 20 Stück. Sie liefern jeden Tag frische Eier. Eine andere Kollegin ist Imkerin und leitet ein Bienenmodul, das die Schüler wählen können. Sie helfen mit, können in richtigen Imkeranzügen aktiv werden, Waben säubern und Honig ernten. Über den Wassertank haben sich auch die Kollegen des „lebendigen Klassenzimmers“ gefreut. Denn die Hühner und Bienen haben ebenfalls einen hohen Wasserbedarf. Im Sommer wurde ein kleiner Gartenteich angelegt, welcher Dank des großen Wassertanks in den warmen Monaten bei Bedarf aufgefüllt werden kann. „Wir haben auch einen Obstgarten mit Bäumen, Erdbeerbeete und Johannisbeersträucher. Aus den Früchten machen wir Saft“, erklärt Geoffrey Schreuer. „Wir haben ein Kartoffelbeet, zwei Bohnenbeete. Wir pflanzen Erbsen an, Wurzelgemüse, Kohlarten…“ Die Liste ist lang. Teilweise helfen die Schüler beim Anbau. Aber auch Lehrer werden aktiv. Der Garten wird viel genutzt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene kommen in ihren Pausen hierher. Manche, um sich auszutoben, andere um zu verschnaufen.
Die Wasserversorgung ist geregelt
Ende Mai 2023 wurde der Wassertank geliefert. Er fasst zehn Kubik. „Im Sommer war er richtig voll“, sagt Geoffrey Schreuer. So konnte fast der gesamte Bedarf gedeckt werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Dieses Jahr war das erste Jahr, wo wir richtig viel Gemüse geerntet haben.“ Die Ernte fiel so gut aus, dass eine der Kochklassen kein Gemüse hinzukaufen musste. Die Schüler lernen mit dem zu arbeiten, was die Natur gerade bereithält und sie trotzdem eine volle Mahlzeit für die gesamte Gruppe liefern können. Und selbst danach blieb noch Gemüse für die anderen Kochklassen übrig, die es ebenfalls dankbar verarbeiten und gemeinsam verzehrten. Jetzt, wo die Wasserversorgung geregelt ist, befassen sich Geoffrey Schreuer und Fachbereichsleiterin Isabelle Schröder mit dem nächsten Problem: der Stromversorgung. „Momentan arbeiten wir mit einem Aggregat.“ Zukünftig, so der Plan, könnte vielleicht sogar Solarenergie eine Rolle im Garten des ZFP spielen.