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Permakultur-Gartenprojekt

7 Heaven VoG

Auf einem Hof in Lontzen haben sich Frederic Biegmann, ein paar Freunde und Gleichgesinnte ihren Traum vom alternativen Wohnen erfüllt. Das Ziel? Ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt, dass Ressourcen spart und Lebensqualität gibt. Die ehemalige Ruine wurde zu fünf abgeschlossenen Wohnbereichen umgebaut. Gemeinsam nutzen sie einen Gemeinschaftsraum, eine Waschküche, zwei Gästezimmer, eine Werkstatt und den 2,5 Hektar großen Garten. Dieser soll in einen Permakulturgarten mit Gewächshaus verwandelt werden.

Nachhaltig & ökologisch „Wir haben gemeinschaftlich gebaut“, erzählt Frederic Biegmann. „Dadurch ist manches günstiger geworden.“ Das Geld, das sich die fünf Parteien dabei gespart haben, haben sie in ökologisches Bauen investiert. Wichtig war ihnen ein nachhaltiges Heizkonzept, das sie in Form einer großen Solarthermieanlage realisieren konnten. Für den Winter arbeiten sie mit einer Stückholzzentralheizung. Sie haben auch ein eigenes Wassersystem. „Wir machen unser eigenes Wasser mit einem Filtersystem und indem wir Regenwasser auffangen.“ Möglich macht dies unter anderem die Komposttoilette, wodurch kein Schwarzwasser produziert wird. „Wir belasten nicht das Abwassersystem und generieren Energie durchs Kompostieren“, erklärt Frederic Biegmann die Vorteile der Komposttoilette. „In der Pflanzenkläranlage wird das Dusch- und Spülwasser gereinigt und ist danach dann auch schon fast wieder Trinkwasser.“ Nach einer intensiven Bauphase, die vier Jahre gedauert hat, ist letztes Jahr im Sommer die letzte der fünf Parteien eingezogen. Nun soll in einem nächsten Schrit der gemeinsame Permakulturgarten Form annehmen.

Naturnahes Gärtnern „Permakultur ist zukunftsträchtig. Es handelt sich um sehr naturnahes Gärtnern“, erklärt Frederic Biegmann. „Man bildet natürliche Kreisläufe, zum Beispiel indem man Pflanzen nebeneinander setzt, die sich gegenseitig unterstützen.“ Gärtnern für Faule, könnte man es auch nennen, weil man eben nicht jedes Grashälmchen jätet. In der Permakultur gibt es nämlich kein Unkraut, nur Beikraut.“ Der Garten soll ein Rückzugsort werden. Selbstversorgung ist auch ein Thema. Langfristig soll der Permakulturgarten die 10 Erwachsenen und 5 Kinder von 7 Heaven zu einem Großteil ernähren. „Wir haben einen Permakulturdesigner beauftragt, das Design unseres Gartens anzufertigen. Insofern kennen wir die grobe Richtung, in die es gehen soll.“ Die 2,5 Hektar rund um den Hof werden in fünf verschiedene Zonen eingeteilt. Zone 0 ist das Haus. Zone 1 befindet sich unmittelbar um die Wohnbereiche herum. Hier wird eine intensiv bewirtschaftete Fläche entstehen. Durch den Standort werden kurze Wege geschaffen. In Zone 2 befindet sich der Teich, der für die nötigen Wasserreserven sorgt und ein weiteres Biotop beherbergt. In Zone 3 die Streuobstwiese, die momentan 26 Obstbäume alter hiesiger Sorten beherbergt, darunter Äpfel, Birnen, Pflaumen, Quitten, Mirabellen und Kirschen. In Zone 4 wird man sich zukünftig zurückziehen können, um mehr in der Natur zu sein. Die Zone 5 wird für Menschen fast das ganze Jahr Tabu, sie ist ein Refugium für die einheimische Flora und Fauna.

Anbau- und Erntezeit verlängern „Dieses Jahr haben wir angefangen, Beete anzulegen und zu bewirtschaften“, sagt Frederic Biegmann. „Nächstes Jahr möchten wir ein Gewächshaus aufstellen. So können wir die Anbau- und Erntezeit verlängern.“ Geplant ist ein 60 m² großes Gewächshaus. „Wir ermitteln momentan den Bedarf.“ Überschüsse werden eingekocht oder im Erdkeller, den sie letztes Jahr gebaut haben, eingelagert.

Wichtig ist den Betreibern von 7 Heaven ihre Leuchturmfunktion. Sie möchten aufzeigen, dass alternative Wohn- und Lebensformen funktionieren und gleichzeitig einen Mehrwert für ihre Kinder schaffen.