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Lebenswichtige Reanimationsgeräte

Zwei neue Reanimationsgeräte

Das Rote Kreuz der Lokalsektion Kelmis konnte dank der Unterstützung des Bürgerfonds Ostbelgien zwei neue Reanimationsgeräte erwerben. Der Corpuls AED ist klein und handlich und ersetzt ein in die Jahre gekommenes Gerät im Krankentransportfahrzeug. Der Corpuls 1 ist seit Dezember fester Bestandteil des Rettungswagens und hat sich im Einsatz bereits bewährt und Leben gerettet.

Im Einsatz

Circa 600-mal pro Jahr rückt der Rettungsdienst der Lokalsektion Kelmis zu Einsätzen aus. Mario Betsch ist Sanitäter im Rettungsdienst und seit 3 Jahren dabei. „Jeder Tag ist anders“, sagt er und erzählt von Autounfällen, von Kindern, die sich beim Spielen verletzen oder die Treppe runterfallen oder eben von Reanimationen. „Bestimmt zwei- bis dreimal pro Monat müssen wir reanimieren“, verrät er. „In letzter Zeit besonders häufig.“ Erst letzte Woche Freitag war der neue Copuls 1 im Einsatz. „Ein Mann um die fünfzig Jahre alt“, erzählt er. „Herzinfarkt. Wir haben eine ganze Stunde lang reanimiert.“

Wie eine Reanimation funktioniert

„Wir reanimieren fünfzehn Minuten per Hand“, erklärt Mario Betsch. Konkret bedeutet dies, dass auf etwa 30 Kompressionen, auch Herzdruckmassage genannt, zwei Beatmungen folgen. Das Corpuls-Gerät wird mittels Klebeelektroden am Patienten angebracht, eine auf die rechte Brust und eine auf die linke Seite des Patienten. Anschließend führt das Gerät alle zwei Minuten eine Analyse durch und teilt mit, ob schocken nötig ist oder nicht. „Wenn zum Beispiel das Herz ganz stillsteht und es absolut keine elektrische Aktivität gibt, dann hilft leider auch schocken nichts.“ Allerdings können Herzdruckmassage oder Medikamente, die allerdings nur vom Notarzt verabreicht werden dürfen, wieder eine elektrische Aktivität auslösen.

Was die beiden Corpuls-Geräte können

Besonders praktisch sind die Spracheinstellungen des Corpuls AED, denn vergleichbare Geräte verfügen gewöhnlich über nur eine Sprachausgabe. Dieses hier sagt einem, was man machen muss und das wahlweise auf Deutsch, Französisch oder Englisch. So leitet es nicht nur Fachleute, sondern auch Laien sicher durch die Reanimation. Mittels eines Sensors, der aufs Sternum aufgelegt wird, zeigt er außerdem an, ob die Reanimation korrekt ausgeführt wird. „Ob fest genug gedrückt wird oder auch genug entlastet wird und ob die Frequenz und der Rhythmus richtig sind“, präzisiert Mario Betsch. „Das ist sehr praktisch.“ Mit beiden Geräten lässt sich eine automatische Analyse vornehmen. Der Corpuls 1 nimmt zudem auch die Sauerstoffsättigung des Blutes und den Puls oder kann auf Bitten des Arztes ein 4-Kanal EKG durchführen.

Kompatibel mit den Geräten der Notärzte von Eupen

Der größte Vorteil besteht in der Kompatibilität mit den Geräten der Notärzte von Eupen. Sie benutzen den Corpuls 3. Dieser ist kompatibel mit den beiden kleineren Modellen, die das Rote Kreuz Kelmis nun verwendet. „Wir müssen die Klebeelektroden nur umstecken, anstatt neue anzulegen. Das spart wertvolle Zeit“, bringt Mario Betsch es auf den Punkt. Zusätzlich benutzt der Notarzt Eupen den Corpuls CPR, ein Gerät, dass eine vollautomatische Herzdruckmassage ausführen kann und vor allem für Reanimationen verwendet wird, die über eine Stunde dauern oder während der Fahrt ins Krankenhaus fortgeführt werden müssen.

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